Frisches vom Ostseestrand …

Ein „exotisches” Gericht. Meerkohl, echter Meerkohl – oder auch Strandkohl. Man nennt ihn auch „Strandspargel”. Völlig zurecht meine ich, denn seine Stängel haben einen an grünen Spargel erinnernden Geschmack. Zusammen mit einer Beurre blanc und frischem Fisch (zum Beispiel Dorade) – eine ganz besondere Köstlichkeit.

Übrigens:
In der Zubereitung ist Meerkohl recht einfach. Dennoch ist das Rezept schwierig … woran das liegt erfährt man in unserer Küchenbesserwisserei.

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Vorbereitungszeit

½ Stunde + ausgedehnter Strandspaziergang

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Benötigte Zeit

20 Min.

Portionen

für 2 Personen

Küchenbesserwisserei

☞ Meereskohl – rares Strandgut – ein wenig Aufmerksamkeit ist daher wichtig

Meerkohl steht unter Naturschutz!

Der Echte Meerkohl steht in Deutschland und in anderen europäischen Ländern unter Naturschutz. Da er trotz Verbot immer noch geerntet wird bzw. die Küstenbereiche, in denen er natürlicherweise vorkommt, beweidet werden (Dänemark), ist er weiterhin sehr gefährdet, und kommt außerhalb von zugangsgesperrten Naturschutzgebieten nur noch äußerst selten vor.
Quelle Wikipedia

Alles klar? Also nicht einfach ab zum Strand, die nächste Pflanze abreissen und in den Pott schmeissen!
Meerkohl ist in Deutschland kaum noch zu finden – und wenn, dann meist nur in Naturschutzgebieten.

Wir haben unseren Meerkohl (man kennt ihn auch unter den Namen Seekohl oder Strandkohl) für dieses Rezept in Dänemark (dort steht er nicht unter Naturschutz) am Strand entdeckt. Geerntet haben wir ausschließlich an Standorten, wo sehr viele Pflanzen wuchsen. Wir haben uns die kräftigeren Pflanzen ausgesucht und von jeder einzelnen Pflanze maximal 2-3 der jüngeren Stängel mit einem Messer vorsichtig abgeschnitten. Dabei haben wir darauf geachtet, dass diese Stängel die kleineren, zarten Blätter sowie ein paar Knospen oder Blüten trugen.

Die Blütezeit von Meerkohl reicht von Mai bis Juli. Nur in dieser Zeit sollte er maßvoll – und natürlich nur dort, wo es nicht verboten ist – geerntet werden. Die restliche Zeit des Jahres benötigt er zur Regeneration.

Das ist ganz WICHTIG: Achtung – Giftig?

Es gibt mehrere Arten von Pflanzen, die unter dem Namen „Meerkohl“ bekannt sind. Nicht alle sind essbar oder ungiftig.
Einige Arten von Meerkohl können giftig sein oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, wenn sie verzehrt werden. Hier sind einige Beispiele:

1. Bergstrandkohl (Cakile maritima): Diese Art von Meerkohl ist in einigen Regionen als invasives Unkraut bekannt. Während die Blätter und Samen dieser Pflanze in einigen Küchen gegessen werden können, ist es wichtig zu beachten, dass sie einen scharfen, leicht bitteren Geschmack haben können und möglicherweise nicht von allen Menschen geschätzt werden.

2. Giftiger Strandling (Lathyrus maritimus): Obwohl der giftige Strandling nicht direkt als „Meerkohl“ bekannt ist, kann er gelegentlich mit anderen Meerkohlpflanzen verwechselt werden, insbesondere wenn sie an ähnlichen Standorten wachsen. Diese Pflanze enthält Toxine und sollte vermieden werden.

3. Salzkräuter (Salsola): Einige Arten von Salzkraut, die ebenfalls unter dem Namen „Meerkohl“ bekannt sein können, sind für den Verzehr geeignet. Es gibt jedoch auch einige Arten, die Toxine enthalten können und daher vermieden werden sollten, es sei denn, Sie sind sich sicher, welche Art Sie sammeln.

Es ist wichtig, die spezifische Art von Meerkohl zu identifizieren, bevor Sie sie verzehren, und wenn Sie sich nicht sicher sind, ist es am besten, auf den Verzehr zu verzichten oder sich an einen Experten zu wenden, der Sie bei der Identifizierung unterstützen kann. Im Zweifelsfall ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und nur bekannte, sichere Lebensmittel zu konsumieren.

Das ist toll:

Fast alles vom Meerkohl  ☞ Echter Meerkohl (Crambe maritima) ist essbar.

  • die Stängel der jüngeren Triebe
  • die Blätter – die der jüngeren Triebe sind zart und noch nicht so „fleischig”
  • die Knospen
  • die Blüten

Man kann also sehr gezielt die passenden Stängel auswählen / schneiden und dann alles verwerten.

Also:
Wenn Sie das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, bewahren Sie trotz Glücksrausch die Fassung und entnehmen Sie mit Bedacht: 5-7 Stängel pro Person sind völlig ausreichend. Suchen Sie am richtigen Standort (dort, wo viele Pflanzen stehen und nicht die vereinzelten) an den richtigen Pflanzen (die üppigen, nicht die kleinen schmächtigen) nach den richtigen Stängeln (die zarten, gerne mit Knospe oder Blüte, nicht die kräftigen dicken). Pro Pflanze nicht mehr als 2 bis 3 Stängel mit einem Messer abschneiden.


Haftungsausschluss

Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken.
Koch für 2! übernimmt keine Verantwortung für Handlungen, die aufgrund dieser Informationen unternommen werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Sammeln und/oder dem Verzehr von Pflanzen oder anderen Substanzen. Es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, die Sicherheit und Verträglichkeit von Lebensmitteln und anderen Produkten zu gewährleisten, bevor sie konsumiert oder verwendet werden. Im Falle von Unsicherheit oder gesundheitlichen Bedenken wird dringend empfohlen, einen qualifizierten Fachmann zu konsultieren.

Zutaten

Meerkohl

  • 10 Stiele Meerkohl – mit Blüten, Knospen und Blättern
  • 1 Handvoll Walnüsse
  • 2 EL Butter
  • Meersalz & Pfeffer

Dazu passt …

Beurre blanc und Fisch, z. B. gegrillter Wolfsbarsch

Wir haben Mitte Mai ein verlängertes Wochenende in Dänemark verbracht.
Auf der Insel Als, genau genommen Sydals, in dem wunderschönen Ferienhäuschen der ebenso wunderbaren Künstlerin Mette Ohlsen. Bei einem unserer Strandspaziergänge standen wir vor einer Pflanze, die mir bekannt vorkam. Ein kurzer Blick in die App Flora Incognita bestätigte: Echter Meerkohl (Crambe maritima), essbar…

Flora Incognita Was blüht denn da?
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Meerkohl in Dänemark | Koch für 2!

Mit dem Glück der Ahnungslosen erfuhren wir: Primetime! Wenn Meerkohl, dann im Mai: Frische Triebe, voller Knospen und Blüten … AUFPASSEN: Nicht alle Sorten sind essbar. UND: Nur dort pflücken, wo es auch erlaubt ist!

Zubereitung

Meerkohl

Den Meerkohl mit klarem, kalten Wasser gründlich spülen und 10 Min. in kaltem Wasser liegen lassen.

Stängel und Blätter von Knospen und Blüten trennen. Blüten vorsichtig trocknen und Beiseite legen.

Topf mit gesalzenem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen.

Hitze reduzieren, Stängel und – 2 bis 3 Minuten später – auch die Blätter vom Meerkohl in den Topf geben.

Je nach Dicke der Stängel ca. 7 bis 10 Minuten ziehen lassen.
Probieren Sie einfach mal, ob die Stängel noch Biss haben.

Meerkohl zubereiten | Koch für 2! Meerkohl wie Spargel kochen | Koch für 2! Meerkohl ist essbar | Koch für 2!

Währenddessen eine kleine Pfanne erhitzen.

Hitze reduzieren, Knospen 3 bis 5 Minuten vorsichtig anrösten. Die Knospen sollen nur etwas Rostaromen annehmen, keinesfalls verbrennen.
Von der Flamme nehmen und beiseite stellen.

Alternative:
Sie hatten das große Glück und haben Meerkohl am Strand gefunden.
Aber leider ohne Blüten und Knospen … Kein großes Problem! Die Blüten können Sie zwar nicht ersetzen, aber die Knospen durch Walnüsse.
Einfach kurz anrösten, wie oben bei der Zubereitung der Knospen beschrieben. Walnüsse sind aber etwas robuster als die zarten Knospen und halten daher etwas länger in der heißen Pfanne durch …

Wasser vom Meerkohl abgießen und Stängel und Blätter auf einen vorgewärmten Teller geben.

Die gerösteten Knospen und auch die Blüten auf die Stengel und Blätter vom Meerkohl streuen.

Meerkohl: Knospen in Butter schwenken | Koch für 2! Meerkohl mit Walnüssen | Rezept | Koch für 2! Meerkohl mit Fischfilet und Rosmarinkartoffeln | Koch für 2!

Meerkohl passt hervorragend als Beilage zu Fisch:
Dorade in Salzkruste
Gegrillter Wolfsbarsch

Als Sauce empfehle ich eine köstliche Beurre blanc.

Meerkohl Last Update: 2024-03-18T10:24:46+01:00 da Thorsten
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